Material für den Unterricht

Inhalt:

In Kürze mehr …

„Frühinstrumentalunterricht auf dem Kontrabass“

Diplomarbeit


Vorwort:

Die Behauptung, je eher ein Kind beginne, ein Streichinstrument zu erlernen, umso wahrscheinlicher sei es, dass es einen hohen Grad an technischer Vollendung erreiche, wird heutzutage kaum angezweifelt. Nur selten wird ein Kind, welches das Geigenspiel mit, sagen wir, 13 Jahren begonnen hat, erfolgreich ein Kind einholen, welches schon seit seinem achten Lebensjahr spielt.

Bassvorspiel

Begegnungen mit dem Kontrabass in so frühem Alter sind eher selten, meistens nur in Familien, die in irgendeiner Form schon mit dem Instrument zu tun haben. Ein Musikinstrument sollte zu einem Zeitpunkt erlernt werden, zu dem sich Kinder die Körperbewegungen und musikalischen Empfindungen noch spielerisch und leicht einverleiben können.

Je später man beginnt, um so schwieriger wird der Lernprozess. Es kann nicht oft genug betont werden, dass dieser Grundsatz auch für den Kontrabass gilt!

Natürlich ruft die Riesengröße des Instrumentes die Reaktion hervor, es sei nur für Erwachsene geeignet; aber halbe und Viertel-Celli werden ganz selbstverständlich von Kindern gespielt. Es besteht also kein ersichtlicher Grund, warum nicht auch kleine Kontrabässe für die gleichen Zwecke benutzt werden sollten. Wie stünde es um unseren Streichernachwuchs, wenn alle Sechsjährigen erst warten sollten, bis sie mit einer ganzen Geige zurecht kämen? Von jungen Kontrabass-Anwärtern wird dies aber verlangt!

Häufig trifft man auf die Meinung, der Kontrabass sei genau das Richtige für Kinder, die weniger intelligent oder schon an anderen Instrumenten gescheitert sind. Es ist meist auch das große (und oft langsamere) Kind, welchem als einzig mögliches Instrument der Kontrabass zugewiesen wird.

Das Ergebnis dieses Missstandes findet man in vielen Schulorchestern, die ohne Kontrabassisten spielen müssen, oder in denen die Fähigkeiten des Bassisten weit unter denen der restlichen Streicher liegen. Diese Tatsache fördert nicht gerade die Musikbegeisterung, des Bassisten einerseits und der Orchestermusiker andererseits.

Aus Mangel an Basslehrern kommt es schon mal vor, dass der Kontrabass wie ein großes Violoncello unterrichtet wird. Das ist gänzlich falsch. Während für Geige und Bratsche im Wesentlichen die gleiche Technik gilt, gibt es fundamentale Unterschiede in der technischen Behandlung von Kontrabass und Violoncello. Ganz offensichtlich ist die unterschiedliche Bogenhaltung. Das Fingersatzsystem ist völlig anders. Gemeinsamkeiten sind so fundamental, dass sie für alle Streichinstrumente gleichermaßen gelten.

Es ist an der Zeit, den Kontrabass zu einem vollwertigen, eigenständigen
und gleichberechtigten Instrument zu erklären!

Meine Diplomarbeit ist im Solmi-Verlag erschienen.

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